Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V.
Home

Unser Verein

Oppershofen

Rockenberg

Bardo-Archiv

Marienschloß

Publikationen

Aktuelles

Links

Kontakt


Chronologie von Oppershofen

Inhalt:

Daten zur älteren Geschichte von Oppershofen
Autor: Dieter Lehmann

Chronologische Abfolge der Ortsgeschichte von Oppershofen
vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart

Autoren: Manfred Breitmoser und Alexander F. Fiolka


Daten zur älteren Geschichte von Oppershofen

zusammengestellt von Dieter Lehmann

Die Anfänge des Ortes Oppershofen liegen im Dunkel. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 11. Jh. Weitere Erwähnungen aus jenem Zeitraum weisen darauf hin, daß der Ortsname bereits im 10. Jh. bestanden hat.

Die Anwesenheit von Menschen läßt sich bis zurück in die Altsteinzeit nachweisen. Nach Erfindung und Ausbreitung von Ackerbau und Viehzucht, verbunden mit der Seßhaftwerdung der Menschen, gehörte die fruchtbare Wetterau zu den am intensivsten genutzten Räumen. Im Bereich von Oppershofen läßt sich menschliche Anwesenheit und Tätigkeit, meist auch Siedlung, über alle nur archäologisch faßbaren Epochen verfolgen, von der Jungsteinzeit bis ins Frühmittelalter.

Im 8. Jh., zur Zeit des Fränkischen Reiches, setzt für den hiesigen Raum die schriftliche Überlieferung allmählich ein. Dadurch werden uns auch Namen von Siedlungen, Institutionen und handelnden Personen bekannt.

Im Bereich der heutigen Großgemeinde Rockenberg-Oppershofen spielte eine Siedlung eine bedeutenden Rolle, die in den lateinischsprachigen Quellen meist Cruftila, eingedeutscht Crüftel genannt wird. Die drei Orte Crüftel, Oppershofen und Rockenberg sind in dieser Reihenfolge entstanden, bestanden für Jahrhunderte nebeneinander und waren stets eng miteinander verbunden. Crüftel hatte allerdings nach dem Aufkommen der neueren Siedlungen Oppershofen und Rockenberg stark an Bedeutung verloren. Seit dem 16. Jh. verlieren sich die Spuren seines Namens.
_____

980/981 Nach den Angaben der nach 1055 [s.u.] verfaßten Lebensbeschreibungen des Hl. Bardo wurde der in einem dieser Jahre in Oppershofen geboren.
1047-
1056
Erste urkundliche Erwähnung von Oppershofen.
Ein Adliger namens Hecil und seine Gattin Outa [Uta] tätigen eine umfangreiche Schenkung für die Abtei Fulda. Unter den Schenkungsgütern befinden sich alle ihre Besitzungen in Oppershofen, bestehend aus 2 Hufen.
1051 Am 11. Juni jenes Jahres starb Bardo als amtierender Erzbischof von Mainz. Während seiner Amtszeit als Erzbischof soll Bardo die erste Kirche in Oppershofen gestiftet und mit 4 Hufen ausgestattet haben.
1055-
1058 (?)
In diesem Zeitraum sind wahrscheinlich zwei erhaltene Lebensbeschreibungen des hl. Bardo entstanden. Danach stammte Bardo aus Oppershofen (Habprahteshoven). Bardos Eltern hätten die Namen Adalbero und Christina getragen, seine beiden Brüder hießen Harderath und Helizo. Da Bardos Verwandtschaft mit der Kaiserin Gisela angesprochen wird, konnte erschlossen werden, daß seine Familie zum weiteren Verwandtschaftskreis der Konradiner gehörte.
1128 Adalbert I. von Saarbrücken, Erzbischof von Mainz, übergab dem Domkapitel von Mainz u.a. die Rechte für diverse Einkünfte des Erzstifts, darunter auch die Rechte für 10 Schilling in Oppershofen (Herbretdeshoven).
1191 Erzbischof Konrad I. von Mainz nahm das Stift Retters [heute 'Rettershof' bei Kelkheim-Fischbach, Main-Taunus-Kreis] und dessen Besitzungen in seinen Schutz. Zu den Besitzungen zählen 2 Hufen in Oppershofen (Hapreshoven), von denen eine jährlich 16 Schillinge abführen muß, die andere 5 Schillinge pro Jahr.
1241 Das Stift Retters tritt im Rahmen eines Tauschgeschäfts alle seine Güter in Oppershofen (Hapershouen) an das Kloster Arnsburg ab.
1250/
1260
Ein in diesem Zeitraum entstandenes Verzeichnis der Aktiv- und Passivlehen des Gerhard III. von Eppstein zeigt diesen als Besitzer bedeutender Rechte in Oppershofen (Aprechteshoven, Apracheshoven, Hapershoven). All diese Rechte trägt Gerhard vom Pfalzgrafen bei Rhein zu Lehen.
1257 Bis spätestens 1257 hat der Deutsche (Ritter-)Orden seine Besitzungen in Oppershofen an das Kloster Arnsburg veräußert. Die Besitzungen des Deutschen Ordens gehen auf ehemaligen Eigenbesitz des vor 1211 verstorbenen Wortwin (oder Ortwin) von Homburg zurück.
1274 Heinrich von Katzenfurt, Bürger von Wetzlar, und seine Gattin Kunigunde erwerben von Konrad von Wilnsdorf [bei Siegen], genannt der Wal, und dessen Gattin Gutta [Jutta] Güter und Rechte in Rockenberg und Oppershofen.
1282/
1283
Gottfried III. von Eppstein läßt ein Verzeichnis seiner Aktiv- und Passivlehen anlegen, wie schon sein Verwandter Gerhard III. Die Schreibweise des Ortsnamens Oppershofen erscheint hier wiederum in mehreren Varianten: Aprehteshoven, Abrechdeshoven, Apreteshoven, Aprecheshoven, Hoppershoven. Der oder die Bearbeiter des jüngeren kannten und benutzten das ältere Verzeichnis von 1250/60. Für beide wurde mutmaßlich ein noch älteres Verzeichnis benutzt, welches vor oder zu Beginn des 13. Jh. angelegt worden war.
Gottfried besitzt u.a. den Hof in Oppershofen als pfalzgräfliches Lehen. Zu den Vorgängern der Eppsteiners in diesem Lehen gehörte einst Wortwin von Homburg, der zudem auch Eigengüter in Oppershofen besessen hatte (vgl. zu 1257!).
Als wichtigste Vasallen der Eppsteiner erscheinen nun Mitglieder der Familie von Bellersheim, zwischen denen die zur Vogtei Oppershofen gehörenden Rechte aufgeteilt sind.
1287 Kloster (Maria-)Thron (bei Wehrheim, Ts.) besitzt in Oppershofen (Hoppirshobin) Rechte, die in den nachfogenden Jahrzehnten noch erweitert werden.
1324 Der Wetzlarer Bürger Hermann von Ulm (de Olmena) besitzt umfangreiche Güter in Rockenberg und Oppershofen (Opirßhoben). Von diesem Sachverhalt erfahren wir durch eine Besitzverschiebung unter seinen Lehnsgebern. Hermann von Ulm wird mit der Vorgeschichte des um 1338 gegründeten Klosters Marienschloß in Verbindung gebracht.
1338 Auf den 30.April dieses Jahres ist die Erstausstattungsurkunde für das neu gegründete Kloster Marienschloß datiert. Die Stifter Johannes von Rockenberg und Ehefrau Gertrud (oft auch: Gezele) von Düdelsheim haben der neuen Zisterze umfangreiche, vorwiegend gekaufte Güter zugedacht. Zur Erstausstattung des Nonnenklosters zählen ein Weinberg bei dem Dorf Oppershofen (Hoppirshaben/-in), gelegen an dem Rodde, mit einem angrenzenden Acker. Ebenfalls gehört dazu die Mühle, die Creynberg genannt wird und gleichfalls bei Oppershofen liegt.
1366-
1371
Das Kloster Marienschloß legt ein Verzeichnis seiner Äcker an. Es besitzt v.a. Güter in den Gemarkungen Rockenberg, Oppershofen und Griedel.
1367 Konrad von Oppershofen ist als dortiger Pfarrer Beichtherr der Nonnen von Marienschloß.
1376 Kaiser Karl IV. verpfändet die beiden Reichsdörfer Rockenberg und Oppershofen für 3000 Gulden an Philipp von Falkenstein und bestellt ihn zum Amtmann des Reiches über die dortigen freien Gerichte. Die vordem in Oppershofen dominierenden Eppsteiner hatten ihre Rechte zuvor verloren.
1404 Der Altarist Winter Schehle zu Rockenberg stiftet der Pfarrkirche Oppershofen einen dritten Altar, der St. Jakob geweiht wurde. Die beiden vorhandenen Altäre waren St. Nikolai und St. Katharina gewidmet.
1467 Nachdem die Dörfer Rockenberg und Oppershofen während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Dieter von Isenburg und Adolf von Nassau um den Mainzer Bischofsstuhl [Mainzer Stiftsfehde, 1461-63] großen Schaden erlitten hatten, ermäßigt Eberhard III. von Eppstein-Königstein die von 'seinen Leuten' zu entrichtenden Zinsleistungen für Atzung, Dienst- und Bannwein von 100 auf 60 Gulden jährlich.
1471 Kaiser Friedrich III. verleiht die Reichsgerechtigkeit, d.h. die damit verbundenen Einkünfte, in den zwei Dörfern Rockenberg und Oppershofen als Reichslehen an Eberhard III. von Eppstein, Herrn zu Königstein. Bereits Eberhards Vorfahren wie auch dieser selbst hatten diese Rechte lange Zeit als Reichspfandschaft für 3000 Gulden inne. Die Eppsteiner hatten die Reichspfandschaft mit ihrem Anteil am Erbe der 1418 ausgestorbenen Falkensteiner erhalten.
1472 Älteste bekannte Markordnung für Rockenberg und Oppershofen, beschlossen auf einem Märkergericht, niedergeschrieben durch den Rockenberger Gerichtsschreiber Petrus Orttenberg.
1478 Gottfried von Eppstein, Herr zu Münzenberg, und sein Bruder, der Domherr Johann von Eppstein, verkaufen das Schloß Ziegenberg samt Zubehör an ihren Vetter, Graf Philipp von Katzenelnbogen, dazu ein Viertel an Butzbach, ihren Anteil u.a. an den Griedeler Mühlen sowie in dem Gelende, in Rockenberger Mühlen, die hievor zu Oppershofen gelegen, was an Pföchten, Mahl-Gästen, Schwein-Mästen, mit dem Rechten unsers Theils des Weingartenbergs zu Oppershofen, wie dem Zoll und andern daselbst.
1478/79 Philipp von Eppstein-Königstein und Ehefrau Luise von der Mark verkaufen ein Viertel an Butzbach sowie u.a. die Hälfte der Mühlen zu Griedel, die Rechte an Geleit und Zoll zu Oppershofen und die Hälfte der Rockenberger Mühle, die vorher zu Oppershofen lag (unser teyle halb In Rockenberger molen, die hieuor zu Opperßhoff gelegen was) an die Söhne des verstorbenen Grafen Kuno von Solms, Johann, Philipp und Bernhard. Vom Anteil der Rockenberger Mühle bleibt eine darauf lastende Verschreibung an die Butzbacher Kugelherren ausgenommen.
1517 Das Kugelhausstift (Markusstift) Butzbach besitzt in Oppershofen (Opperschoben) 2 Hofreiten, die hinter der Pfarrkirche liegen.
1527 Nach einem Zinsbuch des Konrad von Hattstein [Burg H. b. Schmitten,Ts.] bezog der aus Oppershofen 4 Gulden Zinseinkünfte und pro Haus 1 Huhn, d.h. jeder seiner 3 Hörigen hatte 1 Huhn jährlich abzuliefern.
1546 Der seit 1544 im Amt befindliche (kath.) Pfarrer von Oppershofen, Johannes Mangk, tritt zur evangelischen Kirche über.
1554 Waldordnung für Rockenberg und Oppershofen.
1565 Graf Ludwig von Stolberg-Königstein verpfändet u.a. eine Jahrrente aus den Dörfern Nieder- u. Ober-Mörlen, Rockenberg und Oppershofen an Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken.
1576 Kaiser Maximilian II. nimmt das Kloster Marienschloß in seinen Schutz und bestätigt ihm all seine Privilegien, u.a. sein Recht zum Vieh- und Schaftrieb in Rockenberg und Oppershofen.
1577 Graf Christoph von Stolberg-Königstein setzt einen (evangelischen) Hilfs-Prediger und Schulmeister in Oppershofen ein. Die Schule wurde mit der von Rockenberg vereinigt.
1578 Graf Christoph von Stolberg-Königstein beurkundet, daß er trotz rechtlicher Bedenken einer von seinem verstorbenen Bruder Ludwig vorgenommenen Verpfändung der Dörfer Nieder- und Ober-Mörlen sowie Rockenberg und Oppershofen an den ebenfalls schon verstorbenen Engelbrecht Halber von Hörgern, dessen Ehefrau Dorothea, geb. von Oberkirchen, und deren Erben zugestimmt habe.
1581 Kaiser Rudolf II. gliedert die Grafschaft Königstein als ehemaliges Reichslehen in den kurmainzischen Staat ein, unterstellt sie damit der Landeshoheit des Erzbischofs von Mainz. Aus der ehemaligen Grafschaft wurde nun das Oberamt Königstein.
1590 Vergleich zwischen den Grafen von Stolberg etc. einerseits und dem Erzbischof von Mainz, nunmehr Wolfgang von Dalberg, andererseits, bezüglich der Graf- und Herrschaft Königstein. Zu dieser zählen auch die Dörfer Rockenberg (Rogkenberg) und Oppershofen (Oppershoffen) samt allen hier vorhandenen Rechten.
Die vier Dörfer Rockenberg, Oppershofen (jetzt: Oppershouen), Nieder- und Ober-Mörlen sambt ihren Ein- und Zugehörungen werden aus der Kellerei Butzbach ausgesondert. Für diese Dörfer wurde zunächst die kurmainzische Kellerei Kransberg zuständig, die dem Oberamtmann in Königstein untergeordnet war.
1602 Nach 58 Amtsjahren verstirbt Oppershofens evangelischer Pfarrer Johannes Mangk. Der neue Landesherr, Erzbischof Johannes Adam von Bicken, war auf gegenreformatorischen Kurs eingeschwenkt und wollte in seinen Territorien das Motto cuius regio, eius religio [wessen Land, dessen Religion] durchsetzen. Gegen den Willen der Oppershofener wird am 30. Mai Johannes Eschwing als neuer katholischer Geistlicher in sein Amt eingeführt, und zwar durch den gemeinsamen Schultheiß für Rockenberg und Oppershofen. Treibende Kraft im Hintergrund war die Äbtissin von Marienschloß.
1609 Nach dem Tod des Daniel von Bellersheim erwarb Johann von Hattstein ein Drittel der Erbmasse für 7933 Gulden. Dazu gehörte das Bellersheimer Haus in Münzenberg. Zu dessen Zubehör gehörten Grundstücke in Oppershofen, v.a. ein Weinberg am Kraftberg von 3 ½ Morgen Größe. Ein weiterer Weinberg am Schlitzberg hatte 4 ½ Morgen. [Vermutlich gehörte auch das Bitzengericht zu den Pertinenzien, obwohl in einem entsprechenden Verzeichnis nur ein Pitzengericht in Verbindung mit Obbornhofen erwähnt wird, ein Irrtum?]
1613 Erzbischof Johann Schweickart von Mainz vergleicht sich mit Wolf Adam von Schwalbach wegen der Einkünfte des St.Jakobsaltars in der Pfarrkirche Oppershofen. Bereits 1490 hatte der damalige Oppershofener Kirchenpatron Gottfried von Eppstein den Oppershofener St.Jakobsaltar sampt seinen gesellen und einkombsten der Pfarrei Pohl-Göns inkorporiert. Um 1577 bestimmte Graf Christoph von Stolberg-Königstein, daß die Einkünfte des Oppershofener Altars zum Unterhalt eines evangelischen Hilfs-Predigers und Schulmeisters für Pohl-Göns verwendet werden sollen.
1615 Johann von Hattstein verkauft das Bitzengericht an den Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Johann Schweickart von Kronberg.
1616 Kloster Marienschloß kauft Äcker in den Gemarkungen Rockenberg und Oppershofen. Vorbesitzer war der verstorbene Quirin von Bellersheim. Die Äcker sind in einem Verzeichnis aufgeführt, welches nach 1616 im Auftrag des Klosters von dem Rockenberger Gerichtsschreiber Alexander Erb angelegt wurde.



[Vgl. die umfangreichere und ausführlichere Zusammenstellung:
Habrahteshouen - Zur älteren Geschichte von Oppershofen (bis 1616): Ein Beitrag zur Ortschronik / von Dieter Lehmann. - In: 50 Jahre Handball : WSV Oppershofen / Hrsg.: WSV Oppershofen e.V. Verantwortl. Red.: Manfred Merz. - Rockenberg-Oppershofen 2000, S. 167-184]


____________________


Chronologische Abfolge der Ortsgeschichte von Oppershofen
vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart

verfaßt von Manfred Breitmoser und Alexander F. Fiolka

Postkarte von Oppershofen um 1910

Der Dreißigjährige Krieg, der von 1618 - 1648 auf den Schlachtfeldern des alten Kontinents ausgefochten wird, hat große Umschwünge und Veränderungen herbeigeführt, sei es auf politischem, auf religiösem oder auf gesellschaftlichem Sektor. Vor allem aber haben die Schreckensjahre, wie es bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen vorprogrammiert ist, immenses Leid über die unschuldige Bevölkerung gebracht. Auch werden die Bewohner der Wetterau in Mitleidenschaft gezogen und selbst an Oppershofen und Rockenberg geht der Kriegswahn nicht spurlos vorüber.

1616-17: Kurz vor Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ist für Oppershofen ein Hexenprozeß überliefert. Unter dem Mainzer Kurfürst und Erzbischof Johann Schweikard von Kronberg (1604-1626) wird die Ehefrau des Oppershofener „Ackermanns“ Christian Solzbach, zusammen mit zwei Rockenberger Frauen als Hexe der „Zauberey Laster halb“ angeklagt. Die Frauen werden in die kurmainzische Kellerei Kransberg überführt, dort wird ihnen der Prozeß gemacht und etwa drei Monate später werden sie, nach Rockenberg zurückgekehrt, hingerichtet.
1618: Laut eines Berichtes in der Pfarrchronik von Oppershofen befinden sich zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges in Oppershofen ca. 110 Familien.
1626: In der Wetterau wütet die Pest. Die Bevölkerung in den umliegenden Dörfern und Städten wird dezimiert, wobei auch Rockenberg und Oppershofen betroffen sind.
1635: Oppershofen wird von durchziehenden weimarischen Truppen (schwedische Verbündete) überfallen, geplündert und in Brand gesteckt. Hierbei sind, außer dem Pfarrhaus, die Kirche, die Pfarrscheune und Pfarrställe abgebrannt und zahlreiche andere Gebäude werden vernichtet. Nach diesem Überfall ziehen ca. 13 Familien aus Oppershofen nach Rockenberg.
1644: An Pfingsten wird ein Teil der übrigen Häuser durch einen weiteren Brand ein Raub der Flammen, sodaß nur noch zehn Hofreiten stehenbleiben.
1653/54: Durch Bettelgänge und eine weitgestreute Kollekte können für einen neuen Kirchenbau innerhalb zweier Jahre 640 Gulden gesammelt werden.
1654: Von den Oppershofener Bürgern, die nach dem Krieg langsam ihre Dorfstruktur wieder aufbauen, wird ein neues Flurbuch erstellt. In dem Kataster sind neben den verbrannten und neu gebauten Häusern, Scheunen und Stallungen genannt, sowie die Lehenäcker und das eigene „Land unterm Pflug“. Erwähnenswert ist der hohe Anteil der Weingärten im Vergleich zu dem übrig bestellten Land. Zusammen mit dem „Hattsteinischen Lehen“ und dem klostereigenen Weinberg der Zisterzienserinnenabtei Marienschloß zu Rockenberg auf der Südhanglage des Wingertsberges, ergeben diese eine Gesamtfläche von 53 Morgen Land, die mit Wein bestellt werden.
1655: Unter dem Zisterzienserpater Caspar Schwenckel von Arnsburg, der die Pfarreien Rockenberg und Oppershofen administriert, wird für 763 Gulden und 39 Kreuzer die, im Dreißigjährigen Krieg verbrannte Kirche in Oppershofen in Fachwerkbauweise neu erstellt. Neben den vielen Spendengeldern stiftet die „gnädige Herrschaft von Kurmainz“ hierzu hundert Stämme Eichenholz.
1661: Die vergangenen, verheerenden Kriegswirren lassen einen geregelten Ackerbau kaum zu. Durch eine starke Bevölkerungsdezimierung ergeben sich neue Besitzver-hältnisse und infolgedessen wird auf kurmainzische nung ein neuer „Schatzungsfuß“ (Bemessungs- grundlage) für Oppershofen und Rockenberg erstellt. Hierbei werden die Äcker, Wiesen, Holzmarken, Bäume, Gras-, Kraut- und Weingärten einer neuen Bewertung unterzogen.
1677: Der Mainzer Weihbischof Adolph Gottfried Volusius (1676-1679) weiht unter dem Ortspfarrer Bartolomäus Kopp (1662-1679) am 24. Juni die neue Pfarrkirche zu Ehren des Hl. Bardo und des Hl. Laurentius. Hierbei wird der Hochaltar konsekriert, während die beiden Seitenaltäre erst 20 Jahre später errichtet und geweiht werden.
1681: In der Großgemarkung Oppershofen und Rockenberg führt man einen Grenzgang durch, nachdem durch Kriegseinwirkung Teilbereiche der Grenze neu vermessen und „ausgesteint“ worden sind. In diesem Jahr wird unter dem Erzbischof und Kurfürsten Anselm Franz Freiherr von Ingelheim (1679-1695), die 1635 abgebrannte kurmainzische Zehntscheune wieder aufgebaut.
1684: In der Doppelgemeinde nimmt man die Verwaltungsteilung von Oppershofen und Rockenberg vor. Hierbei erfolgt die Einsetzung eines Oberschultheißen, der direkt dem Amtsvogt der Kellerei Rockenberg untersteht. Die zwei auf Lebenszeit gewählten Unterschultheißen werden jeweils von einem jährlich berufenen Bürgermeister unterstützt.
1688: Ein weiterer Schritt zur Souveränität von Oppershofen erfolgt nun durch die Vermessung der Großgemarkung, welche mit der 1661 erstellten Bemessungsgrundlage vorgenommen wird.
1689: Durch den Einfall französischer Truppen im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges (1685-1697) in die Stadt Mainz wird die kurfürstliche Regierung in ihrer Verwaltung eingeschränkt und die für Oppershofen und Rockenberg erstellte Vermessung wird gänzlich verworfen. Erst etwa 20 Jahre später wird sie erneut aufgegriffen.
1697: Am 12. Oktober werden die beiden neu errichteten Seitenaltäre unter dem Pfarrer Jonas Apelinus (1694-1704) konsekriert. Der linke Seitenaltar wird zu Ehren der Muttergottes, des Hl. Josefs, des Hl. Joachims, der Hl. Mutter Anna, der Hl. Ursula und aller Hll. Engel geweiht, der rechte Seitenaltar zu Ehren des Hl. Jakobus d. Älteren, des Hl. Jakobus d. Jüngeren, des Hl. Bonifatius und des Hl. Bardo („huius fundatoris ac patroni“- hiesigen Gründers und Patrons).
1707: Die Gesamtgemarkung Rockenberg - Oppershofen wird auf Befehl des Mainzer Kurfürsten Lothar Franz Freiherr von Schönborn (1695-1729) aufgeteilt. Rockenberg erhält somit 7/12 und Oppershofen 5/12 der Ländereien. Der Wald wird als Markwald gemeinschaftlich genutzt.
1708: Ein Jahr nach der Gemarkungsaufteilung erfolgt am 11. Mai die Grenzvermessung und das Setzen der Grenzsteine. Fünf Tage später, am 16. Mai, dem Tag „nach dem Sontag Quasimodo geniti“ findet ein traditioneller Grenzgang statt, bei dem die neue Grenze von Rockenberger und Oppershofener Bürgern mit ihren Kindern begangen wird.
1709: Das nun selbständige, kurmainzische Dorf Oppershofen umfaßt laut einer durchgeführten Bestandsaufnahme wieder 80 Hofreiten. Es gibt zwei offizielle Zugänge zum Dorf: die Oberpforte, in Höhe des heutigen Gasthauses zur Wetterau, öffnet den Ort nach Norden hin, also in Richtung Rockenberg und durch die Unterpforte an der Wetterbrücke kann man das Dorf in Richtung Westen betreten bzw. verlassen.
1717: In Oppershofen, sowie in allen umliegenden Gemeinden wird ein letztes Mal die Türkensteuer erhoben, die zur Finanzierung der europäischen Armeen beiträgt. Der Krieg gegen die Türken fordert immense Kosten, die durch eine Kopfsteuer, auch „Türkenschatzung“ genannt teilweise gedeckt werden. Der Sieg des österreichischen Feldmarschalls Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) über die Türken bei Belgrad im Jahre 1717 bannt diese Gefahr für das Abendland.
1718: Bei einem großen Sturm ist die alte Dorflinde auf dem „Bitzenplatz“ umgestürzt und wird durch einen jungen Baum ersetzt. Die vermutlich sehr alte Gerichtslinde hat in früherer Zeit für die verschiedensten Dorfbegebenheiten als „Thing- und Versammlungsstätte“ gedient.
1719: Im Dorfbereich werden die bebauten und unbebauten Plätze mit den neuen „Kurmainzer Ruthen“ vermessen und von dem versierten Gerichtsschreiber Jakob Weckler aus Rockenberg in ein detailliert geführtes „Messbuch“ eingetragen.
1723/24: Für das alte Rockenberger Rathaus aus dem Jahre 1531 steht eine Sanierung an. Hierzu sollen die Bürger Oppershofens ihren finanziellen Beitrag leisten, da die Verwaltung Oppershofens weiterhin in Rockenberg vorgenommen wird, obwohl die beiden Dörfer bereits seit ca. 40 Jahren eigenständig sind. Diese Mitfinanzierung Oppershofens für das Rockenberger Rathaus ist Grundlage eines Streites, bei dem sich die Oppershofener Bürger weigern, die Unterhaltung des maroden Rathauses finanziell zu unterstützen. Hieraus folgt eine längere, schriftliche Korrespondenz mit der kurfürstlichen Verwaltung in Königstein. In Oppershofen existieren seit längerer Zeit Pläne, ein eigenes Rathaus zu errichten. Aus diesem Grund möchten die Bürger Oppershofens nicht mehr länger an den anteiligen Unterhaltungskosten des Rockenberger Rathauses beteiligt werden.
1725: Am 25. Januar ergeht der Gemeinde Oppershofen aus Königstein der positive Bescheid zur Erlassung der Unterhaltungskosten für das Rockenberger Rathaus, verbunden mit der Erlaubnis, ihr eigenes Rathaus und „Zuchthaus“ errichten zu dürfen. Noch im selben Monat wird im Wald mit dem Schlagen der Eichenbäume begonnen. Der ortsansässige Maurermeister Heinrich Gondolf erstellt einen steinernen Unterbau und am 9. August wird das Haus von etlichen Helfern aufgeschlagen, nachdem es von dem Zimmermeister Victor Sommer und seinen Gesellen gezimmert worden ist.
1726: Nach einjähriger Trocknungszeit des Fachwerkgefüges wird nach dem Nachschlagen der Holznägel mit dem Lehmbau im Fachwerkgefüge begonnen, auch werden die Maler- und Tüncherarbeiten in Angriff genommen. Nach Beendigung dieser Tätigkeiten werden die Türen und Fenster eingesetzt, ebenso die sandsteinerne Portaltreppe angelegt.
1727: Die Malerarbeiten im Inneren des Rathauses werden begonnen, welche ein Jahr später ihren Abschluß finden An der Südseite des neuen Rathauses wird ein Leiternhaus angebaut, das die einfache Ausstattung der kleinen, ortseigenen Feuerwehr beherbergt. Zum Inventar dieses Leiternhauses gehören neben verschieden großen Leitern auch Feuerhaken und Stangen, während die Feuerspritze und zahlreiche Ledereimer zur Bekämpfung der auftretenden Brände sich im Innern des Rathauses befinden. Das Leiternhaus wird im 19. Jahrhundert entfernt.
1729: Weitere Ausbauarbeiten im Inneren des Rathauses werden vorgenommen. Der Rockenberger Schreinermeister Heinrich Mockstadt wird beauftragt, für den markanten Rathauserker eine Holzskulptur des Hl. Bardo zu schnitzen.
1730: Die Gemeinde erwirbt von einem Butzbacher „Feuerspritzenmacher“ für 300 Gulden eine moderne Feuerspritze. Sie ist vermutlich die erste ihrer Art, die für Oppershofen angeschafft wird.
1730/31: Mit der Herstellung eines Rathausschrankes für Gemeindeunterlagen, diversem Mobiliar und der Lieferung eines geschnitzten Holzkreuzes von besagtem Schreiner- meister Mockstadt, ist nun der gesamte Ausbau des Rathausinneren abgeschlossen.
1732: Am 24. Juli erhält die Kirche zwei neue Glocken, die von der politischen Gemeinde bezahlt worden sind. Die Glocken werden von dem Glockengießer Georg Christo Pell in Mainz gegossen und kosten die Gemeinde 473 Gulden. Sie werden zu Ehren der Muttergottes und des Hl. Laurentius geweiht. In diesem Zusammenhang wird der Dachreiter auf dem Kirchendach erneuert und für die Aufnahme des neuen Glockenstuhles hergerichtet.
1756-63: Im Verlauf des Siebenjährigen Krieges, den Preußen unter König Friedrich II., dem Großen (1740-1786) mit seinen Verbündeten auf der einen Seite, und Österreich unter Kaiserin Maria Theresia (1740-1780) mit wiederum ihren Verbündeten auf der anderen Seite führt, wird auch Oppershofen und Rockenberg mit einbezogen. Französische Truppen sind als Verbündete der kaiserlichen Armeen in Friedberg einquartiert und verlangen von den Bewohnern der Wetterau in hohem Maße Versorgungslieferungen. Auch entgehen die Dörfer nicht den kriegsüblichen Plünderungen und Brandschatzungen. So notiert der Pfarrer von Oppershofen Georgius Josefus Schwarz (1759-1800) in einem Kirchenbuch, daß am 6. und 7. Oktober des Jahres 1759 die Franzosen im Dorf “aus Keller und Scheune alles plünderten”. Der Schaden für Oppershofen beläuft sich auf etwa 6000 Gulden. Ein Kriegsschauplatz ist sogar ganz in der Nähe. Am 30. August des Jahres 1762 stehen sich bei der Schlacht am Johannisberg bei (Bad) Nauheim französische und braunschweigische Truppen gegenüber, aus der die Franzosen siegreich hervorgehen. Der Friede von Hubertusburg beendet den Siebenjährigen Krieg, der einige Grenzverschiebungen in Europa festschreibt.
1779: Auf der vermutlich 1521 unter dem damaligen Landesherrn Eberhard IV. von Eppstein-Königstein erstellten Steinbrücke wird eine Sandsteinskulptur des Hl. Johannes von Nepomuk aufgestellt.
1788: Nach dem Anwachsen der Bevölkerung benötigt Oppershofen ein größeres Schulhaus. Mit “herrschaftlich-kurmainzischer Zustimmung” kann von der Gemeinde ein bereits bestehendes, zweistöckiges Gebäude in der Hasselgasse erworben werden. Es wird nun den Erfordernissen gemäß, als Schulhaus und Lehrerwohnung ausgebaut.
1792-97: Der Erste Koalitionskrieg bricht aus. Die neugebildete Französische Republik tritt gegen die Verbündeten Österreich und Preußen in den Krieg ein. Am 21. Oktober 1792 wird Mainz von den Franzosen eingenommen und einen Tag später die Stadt Frankfurt. Am 26. Oktober rückt das französische Revolutionsheer in Friedberg ein und besetzt somit erstmals große Gebiete der Wetterau. In Rockenberg dringen die feindlichen Soldaten in die Zisterzienserinnenabtei Marienschloß ein, plündern das Kloster und verschleppen die Priorin und die Cellerarin über Straßburg bis nach Nancy, während die Äbtissin Philippina Riedel (1774-1792) in die Abtei Engelthal flüchtet und dort verstirbt. Ende November werden die Franzosen von hessischen und preußischen Truppen zurückgedrängt. Sowohl die französischen, als auch die Soldaten der verbündeten Armeen werden teilweise in Oppershofen und Rockenberg einquartiert, und beide Gemeinden müssen immense Kriegszahlungen leisten. 1796 stoßen die Franzosen erneut in die Wetterau vor und wieder müssen die Bewohner der umliegenden Ortschaften für Unterkunft und Versorgung der Soldaten, aber auch der Pferde aufkommen. In Oppershofen erpressen sie eine Summe von über 1500 Gulden und drohen mit Brandschatzung und Gewalttaten bei Nichtbefolgung. Für den 8. September 1796 ist eine Einquartierung von ca. 3000 Franzosen in Oppershofen verzeichnet. Im Oktober 1797 beendet der Friede von Campoformio die kriegerischen Auseinander- setzungen, jedoch bis zum Dezember des Jahres 1798 verbleiben französische Soldaten in Oppershofen und Rockenberg.
1803: Am 25. Februar 1803 findet in Regensburg der Reichsdeputations-hauptschluß statt, der die Säkularisierung der geistlichen Gebiete und die Mediatisierung zahlreicher Reichsstädte beinhaltet. Somit wird auch in Rockenberg die Zisterzienserinnenabtei Marienschloß aufgehoben und die Schwestern müssen ihr Kloster nach über 460 Jahren verlassen. In Oppershofen wird die Nonnenmühle privatisiert und die beiden bisherigen Klostermüller der Doppelmühle sind nun die neuen Eigentümer. Die Weinberge des Klosters werden aufgegeben und die Ländereien werden an die ortsansässigen Bauern veräußert.
1806: Am 6. August legt Franz II. (1792-1806) auf Druck Napoleons I. (1804-1814/15) die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation nieder und beendet somit das alte, seit dem Mittelalter bestehende Reich. Infolgedessen werden die ehemals kurmainzischen Orte Oppershofen und Rockenberg dem neuen Großherzogtum Hessen-Darmstadt und bei Rhein zugesprochen.
1817: Die beiden Pfortenhäuser, für die die Gemeinde große Unterhaltungskosten aufbringen muß, werden in einer öffentlichen Versteigerung an den Meistbietenden verkauft und noch im selben Jahr abgerissen.
1819: Der Blitz schlägt in die Pfarrkirche ein und beschädigt sie stark. Der bereits 1785 geplante Kirchenneubau, der infolge finanzieller Notlagen immer wieder verschoben worden ist, wird nun dringend erforderlich.
1826: Die alte Pfarrkirche wird abgerissen und während der Bauzeit wird der Rathaussaal für gottesdienstliche Zwecke hergerichtet und mit einem kleinen Altar ausgestattet.
1827: Die Bauarbeiten an der neuen Kirche beginnen und am 27. September wird der Grundstein gelegt. Es vergehen zwei Jahre, ehe die Kirche im klassizistisch-neoromanischen Stil am 16. August 1829 nach einfacher Einsegnung in Gebrauch genommen wird. Die Baukosten belaufen sich auf 24368 Gulden.
1831: Seit jeher sind Brände eine drohende Gefahr für die Menschheit und gerade in so kleinen und alten Dörfern wie Oppershofen, in denen die Häuser meistens aus Holz erbaut sind, ist die Bekämpfung des Feuers immens wichtig. So müssen die Einwohner bereits in früherer Zeit ihren Beitrag zur Bannung von Bränden leisten, indem sie der Gemeinde Ledereimer stellen müssen, die bei Feuerausbruch zum Löschen dienen. Seit dem Jahre 1831 gibt es in Oppershofen auf Veranlassung der „Großherzoglich-Hessisch-Darmstädtischen Regierung“ eine Pflichtfeuerwehr, in die alle wehrfähigen Männer zwischen 18 und 45 Jahren zum Einsatz kommen.
1840: Der alte Friedhof der Pfarrgemeinde um die Kirche herum bietet für die Bestattungen nicht mehr genügend Platz und der neue Friedhof der politischen Gemeinde an der heutigen Södeler Straße wird in Benutzung genommen.
1842: In der Gemarkung Oppershofen in Richtung Steinfurth wird am sog. „Mühlweg“ eine neue Flurkapelle an der Stelle eines Vorgängerbaus zu Ehren der Hl. Anna errichtet.
1848-50: In der Gemarkung Oppershofen findet nach 80 Jahren eine Flurvermessung statt und übersichtliche Katasterbücher mit genauen Maßangaben werden angelegt.
1854: Zwei Glocken aus der Pfarrkirche werden von dem Glockengießer Philipp Heinrich Bach aus Windecken eingeschmolzen und neu gegossen.
1861: Am 10. Juli wird die Pfarrkirche zu Oppershofen durch den Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler (1850-1877) zu Ehren des Hl. Laurentius feierlich eingeweiht. Erst in den Jahren 1883-1885 wird die Kirche innen ausgemalt und erhält von den Gebrüdern Rettinger aus Seligenstadt ihr schönes Deckengemälde in der Apsis mit der Darstellung des Christ Kyrios.
1881: In Oppershofen wird ein neues Pfarrhaus errichtet, nachdem der Vorgängerbau aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg verkauft worden ist. Am 21. August findet die feierliche Einweihung durch den Rockenberger Pfarrer Aloys Mees (1869-1900), im Beisein des Ortspfarrers statt.
Der Männergesangverein „Frohsinn“ Oppershofen wird gegründet.
1882: Am 10. Juni wird in Oppershofen, nach Predigt und Einsegnung des Ortspfarrers Friedrich Appel (1873-1902) ein neues Schulhaus seiner Bestimmung übergeben. Bereits zwei Jahre zuvor erwirbt die Gemeinde Oppershofen vom Fürsten zu Solms-Hohensolms-Lich das Areal für den Neubau auf dem sog. „Mönchshof“ und erbaut 1881 das neue Schulhaus. Der „Mönchshof“ ist bis zum Jahre 1803 im Besitz der Zisterzienserabtei Arnsburg gewesen, die zur Verwaltung und Bestellung ihrer zahlreichen Ländereien in Oppershofen diesen Ökonomiehof hier errichtet haben.
Postkarte von Oppershofen um 1915

  

1908-10: Oppershofen erhält mit dem Bau der Butzbach-Licher-Eisenbahn einen Bahnanschluß.
1912: Die St. Laurentius-Kirche erhält eine neue Orgel, die von dem Orgelbauer Michael Körfer aus Gau-Algesheim errichtet wird. Teile des Orgelprospektes im klassizistischen Stil werden von der Vorgängerorgel übernommen. Die neue Orgel besitzt 16 klingende Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal.
1913: Oppershofen wird an die Überlandzentrale Wölfersheim angeschlossen und erhält somit eine flächendeckende Stromversorgung der Haushalte.
Im selben Jahr wird der Radfahrverein „Frisch auf“ gegründet.
1914-18: Der Erste Weltkrieg bricht aus und 127 Männer aus Oppershofen werden zum Militärdienst gezogen. Am Ende dieses Krieges fallen 19 Männer auf dem Schlachtfeld und ein Soldat wird vermißt.
1921: Für die St. Laurentius-Kirche werden drei neue Glocken gegossen, da im Jahre 1917 für Kriegszwecke zwei Glocken abgegeben und eingeschmolzen worden sind. Am 18. Dezember werden sie feierlich eingeweiht und auf den Kirchturm verbracht.
1926-28: In Oppershofen findet eine grundlegende Flur- und Feldbereinigung statt, bei der u.a. neue Feldwege angelegt werden.
1931: Der Männergesangverein „Frohsinn“ Oppershofen feiert mit einem Festwochenende und einem Festzug durch das Dorf sein 50jähriges Jubiläum.
1939: Im Kirchenvorstand wird beschlossen, das alte, baufällige Stallgebäude im Pfarrhof abzureißen und an seiner Stelle einen Pfarrsaal zu errichten. Am 25.August 1940 findet in Gegenwart aller Schulkinder die Einsegnung des Raumes statt.
1939-45: Der Zweite Weltkrieg bringt großes Leid über die Bevölkerung. Alle wehrfähigen Männer verrichten den Kriegsdienst und am Ende des Krieges müssen 61 Männer, alteingesessene Oppershofener, Neubürger und Heimatvertriebene als Gefallene oder Vermißte verzeichnet werden.
1944: In Frankfurt am Main wird das Kloster der Kongregation der „Armen-Schwestern des Hl. Franziskus“ ausgebombt. Vier Ordensfrauen kommen am 14. November nach Oppershofen und übernehmen verschiedene Dienste in der Pfarrei.
1945: Am Ende dieses schrecklichen Krieges verschanzen sich in Oppershofen einige uneinsichtige Soldaten, die das Dorf bis auf den letzten Mann verteidigen wollen. Die anrückenden, amerikanischen Truppen sind in der Überzahl und sind fest entschlossen, Oppershofen dem Erdboden gleich zu machen. In letzter Minute geht diese Gefahr vorüber und am Gründonnerstag rollen die ersten amerikanischen Panzer durch Oppershofen. Zum Dank für die Rettung des Dorfes wird noch heute, alljährlich der 8. Dezember als „Gelobter Tag“ feierlich begangen.
Zahlreiche Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten kommen nach Oppershofen und werden bei einheimischen Familien untergebracht.
1946: Am 1. Juni weiht der Bischof von Mainz Dr. Albert Stohr (1935-1962) das im Pfarrgarten errichtete Schwesternhaus ein. In dem neuen Kloster „St. Albertus“ ist auch der Kindergarten untergebracht.
1949: Erneut werden für die Pfarrkirche von Oppershofen zwei neue Glocken gegossen, nachdem die zwei größten einige Jahre zuvor zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden sind. Am 22. Mai erfolgt die feierliche Weihe durch den Mainzer Generalvikar Kastel unter Assistenz der Geistlichen Dr. Friedrich Winkler (1939-1951) aus Oppershofen, Anton Müller (1939-1951) aus Bad Nauheim und Alois Degen (1943 1966) aus Butzbach.
1950: Der Wander- und Sportverein wird in Oppershofen, als Nachfolgeorganisation des Wander- und Mandolinenvereins gegründet.
1951: Im Juni feiert Oppershofen im Beisein des Bischofs von Mainz Dr. Albert Stohr ein großes Jubiläum und gedenkt seines größten Sohnes. Der 900. Todestag des Hl. Bardo wird begangen, der im Jahre 980 in der Gemeinde geboren worden ist. Der Hl. Bardo ist ins Benediktinerkloster Fulda eingetreten und später zum Abt der Klöster Hersfeld und Werden ernannt worden. Von 1031 bis 1051 bekleidet er das Amt des Erzbischofs von Mainz, mit dem die Erzkanzlerwürde des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation verbunden ist. Am 10. Juni des Jahres 1051 verstirbt Erzbischof Bardo im thüringischen „Dorlar“ bei Mühlhausen und wird nach der feierlichen Überführung nach Mainz im Ostchor des Domes beigesetzt.
1956: Im Juni begeht der Männergesangverein „Frohsinn“ mit einem großen Fest und einem Umzug durch das Dorf sein 75jähriges Jubiläum.
Von Juli bis September wird das Innere der Pfarrkirche renoviert und verschiedene bauliche Veränderungen im Chorraum und im Kirchenschiff werden vorgenommen. Ebenso erhält die Kirche eine elektrische Heizung und ein elektrisches Geläute.
1958: Zwei kirchliche Feste werden in Oppershofen gefeiert. Am Ostermontag begeht Geistl. Rat Pfarrer Anton Bardo Jung sein Goldenes Priesterjubiläum und im August zelebriert Gottfried Bell in seiner Heimatpfarrei sein erstes Hl. Meßopfer.
1960: Auf dem alten Friedhof an der Pfarrkirche wird ein Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege errichtet, das am 17. Juni feierlich eingeweiht wird.
Die Freiwillige Feuerwehr blickt im Juni auf ihr 25jähriges Bestehen zurück.
Am 10. Dezember wird nach 16 Jahren das Kloster St. Albertus aufgelöst. Wegen Personalmangels im Mutterhaus in Aachen muß der siebenköpfige Konvent der „Armen-Schwestern des Hl. Franziskus“ in Oppershofen die Gemeinde verlassen.
1961: Nach langen Jahren der Planung und Vorbereitung wird Oppershofen an das Wasserwerk in Inheiden angeschlossen und erhält somit fließendes Wasser.
1962: Wieder kann in Oppershofen ein Goldenes Priesterjubiläum eines Sohnes der Gemeinde gefeiert werden. Geistl. Rat Pfarrer Heinrich Rolly blickt auf den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe zurück.
Ein großer Teil der „Rolladenfabrik“ des ortsansässigen Schreinermeisters Fridolin Weil wird durch einen Brand zerstört.
1963: Der Radfahrverein „Frisch auf“ Oppershofen feiert sein 50jähriges Bestehen.
1966: Erneut feiert ein gebürtiger Oppershofener ein Priesterjubiläum. Geistl. Rat Pfarrer Franz Bayer schaut auf 50 Jahre priesterlichen Dienst zurück.
1968: Das seltene Fest des Diamantenen Priesterjubiläums kann der in Oppershofen geborene Priester Geistl. Rat Pfarrer Anton Bardo Jung zusammen mit seiner Heimatpfarrei begehen.
1971: Im Rahmen der hessischen Gebietsreform erfolgt am 26. November in einem feierlichen Akt im Gasthaus „Zur Wetterau“ die Unterzeichnung des Vertrages der Zusammenlegung der beiden, bisher eigenständigen Gemeinden Oppershofen und Rockenberg. Die Verwaltungsaufgaben des letzten Bürgermeisters von Oppershofen Alfred Hofmann gehen auf den Bürgermeister von Rockenberg Josef Weckler über. Die neue Großgemeinde Rockenberg mit den Ortsteilen Rockenberg und Oppershofen weist nun ca. 3800 Einwohner auf.
1972: Nach Plänen des Architekten Winfried Bell aus Oppershofen wird ein neuer Friedhof erschlossen und eine Leichenhalle errichtet.
1973: In den Jahren 1973 bis 1976 wird die Pfarrkirche St. Laurentius zum letzten Mal gründlich renoviert und den Erfordernissen und Anliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils angeglichen. Die Kanzel wird entfernt und ein Zelebrationsaltar aus weißem Stein wird in der Mitte des Chorraumes errichtet. Als Pendant hierzu wird ein Ambo aus gleichem Material an der rechten Seite des Chores aufgestellt.
1975: Der Wander- und Sportverein Oppershofen blickt auf 25 Jahre Vereinsarbeit zurück.
1976: Am 11. Februar feiert Geistl. Rat Pfarrer Franz Bayer sein Diamantenes Priesterjubiläum in seiner Heimatpfarrei.
Am 23. Mai findet die Konsekration des neuen Altares in der Pfarrkirche durch den Mainzer Generalvikar Martin Luley statt.
1980: Die Pfarrgemeinde Oppershofen begeht anläßlich der 1000. Wiederkehr des Geburtstages des Hl. Bardo eine Festwoche, an der der Bischof von Mainz Hermann Kardinal Volk (1962-1982) teilnimmt. Im Rahmen des Festprogramms eröffnen Manfred Breitmoser und Gregor Hildebrandt eine reichbestückte Fotoausstellung im Rathaus. In Anbetracht der großen Resonanz der Ausstellung und des immer mehr wachsenden Interesses der Bevölkerung an der Ortsgeschichte wird noch im selben Jahr von den Initiatoren der Ausstellung der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen ins Leben gerufen.
1981: Der Pfarrer von Oppershofen Eduard Scheld begeht zusammen mit seiner Pfarrei sein Silbernes Priesterjubiläum. Der Männergesangverein „Frohsinn“ Oppershofen feiert zu seinem 100jährigen Bestehen ein großes Fest mit einem Wertungssingen. Wegen Überschwemmung des vorgesehenen Festplatzes wird das Festzelt auf das Areal hinter der St. Anna-Kapelle errichtet.
1983: Ein weiteres Silbernes Priesterjubiläum wird in Oppershofen gefeiert. Pfarrer Gottfried Bell ist vor 25 Jahren in Mainz zum Priester geweiht worden.
1984: Am 23. März erfolgt in Anwesenheit zahlreicher Gäste die Grundsteinlegung des vom ortsansässigen Architekten Winfried Bell geplanten Feuerwehrgerätehauses auf dem Gelände hinter dem alten Friedhof.
Nach zweijähriger Bautätigkeit weiht der Mainzer Weihbischof Wolfgang Rolly im August den neuen Kindergarten der Pfarrei in der St. Annaberg Straße ein. Das moderne Gebäude ist nach den neuesten Richtlinien und Bedürfnissen der Kindererziehung vom Architekten Winfried Bell geplant worden.
1985: Die Freiwillige Feuerwehr Oppershofen schaut auf eine 50jährige Tätigkeit in der Gemeinde zurück. Sie löst durch ihre Gründung im Jahre 1935 die sog. „Pflichtfeuerwehr“ aus dem Jahre 1831 ab. Zu ihrem Jubiläum kann der FFW das neue Feuerwehrgerätehaus übergeben werden.
1986: Auf Anregung des Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen werden am Rathaus in Oppershofen substanzerhaltende Zimmerarbeiten vorgenommen und mit einem neuen Außenanstrich versehen. Die schadhafte St. Bardo-Figur und das geschnitzte erzbischöfliche Wappen werden durch Kopien ersetzt.
1987: Der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V. stiftet ein Kreuz aus Kunstsandstein, das im Sommer in Eigenleistung an der Südseite der Pfarrkirche auf dem alten Friedhof errichtet wird. Gleichfalls wird ein barockes Taufbecken mit vier Engelsköpfen aus der 1655 erbauten Vorgängerkirche vor dem Kreuz plaziert. Ergänzt wird das Kreuzensemble durch zwei historische Grabsteine von Priestern, die in Oppershofen seelsorgerisch gewirkt haben. Es handelt sich um die Grabdenkmäler von Pfarrer Jakobus Weil von Warnborn (1721-1759) aus dem Jahre 1759 und von Pfarrer Georgius Josefus Schwarz von Ockstadt (1759-1800) aus dem Jahre 1800.
1988: Im Sommer begeht der Radfahrverein „Frisch auf“ Oppershofen mit einem Festwochenende und einem Festzug durch das Dorf sein 75jähriges Bestehen.
Im November 1963 wird Eduard Scheld Pfarrer von Oppershofen und blickt somit in diesem Jahr auf 25 Jahre Seelsorgedienst in der Gemeinde zurück.
1989: Die weithin bekannte Gaststätte „Zur Wetterau“ feiert ihr 175jähriges Bestehen. Im Jahre 1814 eröffnet der ehemalige Koch und Metzger aus dem Kloster Arnsburg Johann Andreas Hofmann das Gasthaus und begründet somit den in sechster Generation bestehenden Familienbetrieb, der heute von Joachim Hofmann geführt wird.
1990: Der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V. begeht sein zehnjähriges Bestehen im Rahmen einer akademischen Feier im Pfarrhof von Oppershofen und einer Doppelausstellung im Pfarrsaal. In diesen Ausstellungen wird die zehnjährige Vereinsarbeit dargestellt und dem 900. Todestag des Heiligen Bernhard von Clairvaux gedacht. In der Klosterkirche zu Rockenberg findet zu diesen Jubiläen ein Gottesdienst und ein Konzert statt. Weiterhin wird eine Festschrift mit dem Titel „Oppershofen - Beiträge zur Ortsgeschichte“ herausgegeben.
Geistlicher Rat Pfarrer Paul Graubert feiert an Weihnachten in Oppershofen sein Goldenes Priesterjubiläum.
1991: Im Zuge der geplanten Dorferneuerung wird erstmals von den Ortsvereinen auf dem historischen „Bitzenplatz“ ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, der von Jahr zu Jahr an Größe und Attraktivität gewinnt.
1992: Am 5. März, dem Tag des „Großen Gebetes“ in Oppershofen ist Resi Remeter 50 Jahre Organistin.
Am 1. April kommt Oppershofen, als Ortsteil von Rockenberg in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen. Damit wird Oppershofen Förderschwerpunkt für private und kommunale Maßnahmen in den verschiedensten Bereichen.
1993: Eduard Scheld begeht in diesem Jahr sein 30jähriges Ortsjubiläum als Pfarrer von Oppershofen.
1994: Die Pfarrgemeinde Oppershofen errichtet nach langen Jahren der Vorbereitung mit den Plänen des Architekten Winfried Bell ein neues Pfarrzentrum. In Anlehnung an die jahrhundertealte Verehrung des Hl. Bardo in seiner Heimatgemeinde erhält das neue Gebäude den Namen „Pfarrheim St. Bardo“. Am Bardotag, dem 10. Juni wird in der Pfarrkirche von dem Mainzer Dogmatikprofessor Bardo Weiss ein feierliches Amt in Konzelebration gehalten. Anschließend segnet der Ortspfarrer Eduard Scheld das Pfarrheim ein und übergibt es seiner neuen Bestimmung.
1996: Pfarrer Eduard Scheld feiert erneut ein Jubiläum in Oppershofen. Vor 40 Jahren wird er im Hohen Dom zu Mainz zum Priester geweiht.
1996: Bereits 1971, als die beiden Dörfer Oppershofen und Rockenberg zu einer Gemeinde zusammengeschlossen worden sind, ist der Gedanke des Baus einer Sporthalle in Oppershofen entstanden, aber immer wieder verschoben worden. Nach mehrjähriger Planung und Bautätigkeit wird eine Mehrzweckhalle ihrer Bestimmung übergeben. Für die Oppershofener Vereine stehen nun geeignete Räumlichkeiten für Vereinsarbeit und sportliche Betätigungen zur Verfügung. Die Kosten für das neue Bürgerhaus in Oppershofen belaufen sich auf ca. 2,5 Millionen DM.
Das Gasthaus „Zum Goldenen Stern“ in Oppershofen besteht nun seit 300 Jahren. Das heutige Wohn- und Wirtshaus ist im Jahre 1696 von Hans Georg Schmitt, gemeinsam mit seiner Mutter Margarethe erbaut worden. Im Jahre 1698 wird er erstmals in den Gemeindeakten als Wirt erwähnt. Seit dieser Zeit befindet sich das Wirtshaus in Familienbesitz, wenn auch des öfteren in der Geschichte der Name gewechselt ist. So zum letzten Mal im Jahre 1849, als Johann Heinrich Jung aus Burgholzhausen in den „Stern“ eingeheiratet hat. In der fünften Generation betreibt nun die Familie Jung das Wirtshaus „Zum Goldenen Stern“.
1996-98: Gegenüber des alten Friedhofs wird durch die ortsansässige Haus- und Pflegestation Graubert ein modernes Alten- und Pflegeheim erstellt, das den neuesten Erkenntnissen der Altenpflege und der stationären Betreuung entspricht.
1997: Die zu Beginn des 16. Jahrhunderts gebaute Wetterbrücke in Oppershofen kann den Anforderungen des Schwerverkehrs zum Industriegebiet nicht mehr gerecht werden. Aus diesem Grunde wird im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms eine grundlegende Sanierung durchgeführt.
1998: Der letzte, aus Oppershofen stammende Geistliche, Pfarrer Gottfried Bell feiert im August sein 40jähriges Priesterjubiläum.
Der alte Friedhof an der Södeler Straße, der 1840 in Betrieb genommen worden ist und auf dem seit 1971 keine Beisetzungen mehr erfolgen, wird im Zuge der Dorferneuerung zu einer parkähnlichen Anlage umgestaltet. Zahlreiche Gräber werden entfernt, einige historisch und künstlerisch bedeutende Grabsteine werden an die Friedhofsmauer versetzt, andere wiederum bleiben an Ort und Stelle, um der neugestalteten Anlage weiterhin den Charakter eines Friedhofs zu lassen.
1999: Als letzte und zugleich größte kommunale Baumaßnahme des Dorferneuerungsprogramms der Gemeinde Rockenberg wird mit Fördermitteln des Landes Hessen das historische Rathaus in Oppershofen einer grundlegenden Sanierung unterzogen.
2000: Am 12. März feiert der in Oppershofen seinen Ruhestand verbringende Geistliche, Pfarrer Dr. Alois Krchnak sein Goldenes Priesterjubiläum.
Der Wander- und Sportverein Oppershofen e.V. begeht in diesem Jahr das 50jährige Jubiläum seines Bestehens. Im April findet eine akademische Feier statt und im Juli ein Festwochenende, verbunden mit einem Festzug durch das Dorf.
Der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V. besteht seit 20 Jahren und erinnert an seine Gründung im Rahmen einer kleinen Feierstunde und der Präsentation einer Ausstellung der Vereinsarbeit sowie die Herausgabe einer Festschrift mit dem Titel „HOSPES AD STELLAM - Zum Goldenen Stern“ - Über 300 Jahre Gaststätte in Oppershofen - Genealogische Untersuchungen - 20 Jahre Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V.“
2001: Im Juni begeht die Katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius zu Oppershofen gemeinsam mit dem Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V. den 950. Todestag des Ortsheiligen, des Heiligen Bardo. Am 10. Juni wird mit einem feierlichen Pontifikalamt durch Seine Eminenz, dem Hochwürdigsten Herrn Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann eine Festwoche in Oppershofen eröffnet, die u.a. eine Ausstellung, verschiedene Gottesdienste und die Herausgabe von drei Publikationen über den Heiligen beinhaltet.
Das historische Rathaus von Oppershofen aus dem Jahre 1725 wird als letztes bauliches Objekt im Rahmen der Dorferneuerung von der Gemeinde Rockenberg grundlegend saniert. Im Obergeschoß wird ein Trauzimmer hergerichtet und das Erdgeschoß für gastronomische Zwecke ausgebaut; hier eröffnet ein Bürger aus Oppershofen die Gaststätte „Ratsschänke“ mit einem Freisitz auf der historischen „Bitz“.
Im November wird der bisherige Bürgermeister Patrick Bingel in Direktwahl mit einem sehr guten Ergebnis in seinem Amt bestätigt.
2002: Am 5. März, dem Tag des „Großen Gebetes“ in Oppershofen kann Resi Remeter auf 60 Jahre Organistendienst an der Orgel in der Pfarrkirche St. Laurentius zu Oppershofen zurückblicken.
 

Meister "Adebar" in Oppershofen

Meister "Adebar" in Oppershofen um 1910

Alte Aufnahme um 1910 in der Bardostraße

Personen von links nach rechts:
Margarete Jüngel (Hausbesitzerin)
Elisabeth Jüngel (Tochter von Marg. Jüngel)
Johann Georg Bayer
Heinrich Weil
Wilhelm Rack (im 1. WK gefallen)
alte Frau Weil (Rauscherin)
Johannes Rack
Margarethe Witzenberger (nach Ockstadt verh.)
Maria Witzenberger mit ihrer Schwester Anna
August Heil (Sohn von Lehrer Heil)

Diese Aufnahme entstand in dem Anwesen Jüngel in der Bardostraße (ein altes Fachwerkhaus aus dem 17. Jh., das in den 60er Jahren des vorigen Jh. abgerissen wurde). Das Grundstück ist heute im Besitz von Herrn Mielke und neu bebaut.

Nach oben

(c) 2002-2004 by Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V.