Unsere Gemeinde
Im Bereich der heutigen Gemeinde Rockenberg-Oppershofen spielte eine Siedlung eine bedeutende Rolle, die in den lateinischsprachigen Quellen meist Cruftila, eingedeutscht Crüftel genannt wird. Die drei Orte Crüftel, Oppershofen und Rockenberg sind in dieser Reihenfolge entstanden, bestanden für Jahrhunderte nebeneinander und waren stets eng miteinander verbunden. Crüftel hatte allerdings nach dem Aufkommen der neueren Siedlungen Oppershofen und Rockenberg stark an Bedeutung verloren. Seit dem 16. Jh. verlieren sich die Spuren seines Namens.
Burg Rockenberg
Blick vom "Freien Platz"
Burg Rockenberg
Ältere Daten
Um 1150 erbaut, war die Burg Reichslehen der Herren von Crüftel, dann Ende des 13.Jahrhunderts Pfand der Herren von Bellersheim-Rockenberg, die die alte Burg Crüftel niederrissen und eine neue Burg erbauten. Rockenberg gehörte zur Herrschaft Münzenberg, folglich fiel es 1255 in falkensteinischen (5/6) und hanauischen (1/6) Besitz. 1417 kam Rockenberg an Eberhard von Eppstein und 1535 an die Grafen von Stolberg-Königstein. 1581 zog Kaiser Maximilian das Reichslehen ein und überantwortete es bis 1803 dem Mainzer Erzstift. (Knappe)
Mächtiger, rechteckiger, viergeschossiger Wohnturm mit Walmdach, im Kern Ende des 13. oder Anfang des 14.Jahrhunderts (an der Ostseite frühgotisches Doppelfenster), um 1500 verändert. Eingang (über moderner Freitreppe) im Obergeschoss, darunter hochliegende tonnengewölbte, von außen zugängliche Keller. Das 2. Obergeschoß war ehemals ein Festsaal mit Balkendecke über Längsunterzug auf zwei Achteckstützen. In der Südostecke ursprünglich eine Kapelle. Um diesen Turm legte sich in auffallender Regelmäßigkeit eine rechteckige hohe Ringmauer mit vier runden Ecktürmen (drei erhalten), 15.Jh. und in einigem Abstand eine zweite äußere Ringmauer (gut erhalten an der Nordseite). (Baubeschreibung nach Dehio)
... und bis zur Gegenwart
Die Burg zu Rockenberg, bei der es sich eigentlich um einen sog. Wohnturm mit Umfassungsmauer handelt, wurde um das Jahr 1317 von Ritter Johannes von Bellersheim genannt von Rockenberg erbaut. Dieser Ritter Johannestritt auch mit seiner Familie als Stifter des 1338 gegründeten Zisterzienserinnenklosters Marienschloß bei Rockenberg auf. Nachweislich lebte er bereits um 1310/13 am Ort und in einer Urkunde aus dem Jahre 1319 wird Rockenberg als seine Residenz genannt.
Der eigentliche Wohnturm ist ein vierstöckiges Gebäude mit dem
Hauptstockwerk im Obergeschoss. Hier waren der große Gerichts-
und Festsaal untergebracht, der heute der Gemeinde Rockenberg
als Sitzungssaal des Gemeindeparlamentes dient. Auf diesem
Stockwerk befand sich weiterhin noch eine Kapelle, von deren
Existenz jedoch nur noch die Maßwerkfenster in der Hauswand
zeugen; im Innern ist sie durch den Einbau eines Treppenhauses
zerstört worden. Des weiteren waren hier noch die Wohn- und
Schlafräume der adeligen Familie untergebracht. Im Erdgeschoss
befanden sich verschiedene Kammern für Dienstboten,
Vorratsräume und Stallungen. Im ersten Stock war die große
Küche untergebracht und eine Holztreppe führte in den Festsaal
im zweiten Stock.
Gegen 1400 wurde um das Areal mit dem Wohnturm eine
zinnenbekrönte Umfassungsmauer mit Wehrgang und vier runden
Ecktürmen errichtet, von denen heute noch drei stehen. Einige
Zeit später wurde eine weitere Mauer um das bereits vorhandene
Gelände gebaut, die nun den Wohnturm in noch höherem Maße
schützte und so einen unteren und oberen Zwinger entstehen
ließ. Auch von der äußeren Mauer sind heute noch Teile
vorhanden. Zwischen den beiden Mauern befanden sich noch
weitere Wirtschaftsgebäude.
Nach dem Aussterben der Familie von Bellersheim genannt von
Rockenberg gelangte die Burg in den Besitz des jeweiligen
Landesherrn von Rockenberg, der ab 1581 der Kurfürst-Erzbischof
von Mainz war. Später war auf dem Gelände der Burg die
kurmainzische Amtskellerei Rockenberg untergebracht. In den
Jahren 1717 bis 1719 errichtete man hier zu Verwaltungszwecken
ein repräsentatives Barockgebäude, das dem Vertreter des
Mainzer Kurfürsten, dem Keller oder Oberamtmann als Amtssitz
diente.
Nach der Säkularisation im Jahre 1803 gelangte das Areal in den
Besitz des Freiherrn von Wiesenhütten, dessen Nachkommen es
1860 dem Großherzog von Hessen und bei Rhein vermachten. Nach
wechselnden Besitzverhältnissen von Gemeinde und Land, gehört
die Burg Rockenberg und das ehemalige Kellereigebäude (der
heutige Landgasthof „Rotes Haus“) nun der Gemeinde Rockenberg
und im Zuge der Dorferneuerung ist das historische und
geschichtsträchtige Gelände durch einige Umbaumaßnahmen wieder
mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangt.
Links zur "Burg Rockenberg"