Marienschloß
Der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen hat es sich zu
seiner besonderen Aufgabe gemacht, ein kulturhistorisches
Kleinod der Gemeinde Rockenberg mehr in das Licht der
Öffentlichkeit zu rücken. Es handelt sich um die ehemalige
Zisterzienserinnenabtei Marienschloß zu Rockenberg.
Im Jahre 1338 von Ritter Johannes von Bellersheim und seiner
Familie gegründet, beherbergte das Kloster 465 Jahre hindurch
Ordensfrauen des gleichen Zisterzienserordens, dessen Mönche
auch in Kloster Arnsburg oder dem berühmten Kloster Eberbach
lebten, bis es dann im Jahre 1803 im Zuge der Säkularisation
aufgehoben wurde.
Punkte unserer Arbeit in Bezug auf Kloster Marienschloß sind
nicht nur die Aufarbeitung des Klosterarchivs, das verstreut in
mehreren staatlichen, kirchlichen und privaten Archiven
aufbewahrt wird. Auch Veranstaltungen direkt vor Ort werden von
uns initiiert und durchgeführt, wie z.B. Vorträge,
Ausstellungen, Führungen, Konzerte oder auch Gottesdienste. Ein
weiterer Schwerpunkt sind Publikationen rund um das das
Kloster.
Klosterkirche
Marienschloß
Blick von Südwest
Klosterkirche
Die Kirche der Zisterzienserinnen Abtei Marienschloß
Die Beschreibung des ehemaligen Klosters Marienschloß ist in jedem kunsthistorischen Führer Hessens zu finden, so dass wir hier auf eine weitere Beschreibung verzichten können. Erwähnenswert aber erscheint uns der Hinweis auf die Rokoko-Ausstattung des Gotteshauses. Aus Inschriften im Innerern der Kirche kann im Übrigen sicher geschlossen werden, dass Kirche und Kloster in den Jahren 1733 bis 1741 neu aufgebaut wurden.
Weitere Bilder und Hinweise finden Sie in unserem "Archiv"Die alte und die neue Glocke der Abtei
Es war wohl in den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts,
als die alte Glocke der Klosterkirche aus dem Jahre 1714 aus
ihrem Dachreiter herunterstürzte. Bei diesem Unfall wurde sie
derart beschädigt, dass an ein Läuten nicht mehr zu denken war.
Den besonderen Zusammenklang aller Glocken der drei
Gotteshäuser in Rockenberg würden unsere Kinder wohl nie mehr
zu hören bekommen...
Auf Initiative unseres Vereines wurde schließlich ein "großes
Projekt" in Angriff genommen. In der örtlichen Presse konnte
man lesen: "Der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V.
hat im Jahre 2003 zum Gedenken an die 200. Wiederkehr der
Säkularisation im Jahre 1803 eine neue Glocke für die
Klosterkirche gießen lassen." Große Anstrengungen für unseren
Verein, auch in finanzieller Hinsicht, waren nötig. Und sicher
wäre das Werk niemals vollendet worden, hätten nicht die
Rockenberger Bürger mit entsprechenden Spenden die Initiative
unseres Vereines so wirkungsvoll unterstützt.
Am Mittwoch, den 20. August des Jahres 2003 wurde die neue
Glocke schließlich in einem feierlichen Gottesdienst zu Ehren
des 850. Todestages des Hl. Bernhard von Clairvaux geweiht.Am
Sonntag, den 21. September 2003 sollte die neue Glocke
eigentlich anlässlich des Pontifikalamtes zum Gedenken an die
200. Wiederkehr der Säkularisation mit dem Abt des
Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz in österreich zum ersten
Male läuten!
Jedoch lassen bauliche Mängel des Dachreiters der Klosterkirche
eine Installation der neuen Glocke bis dato noch nicht zu. Hier
warten wir noch immer auf die Unterstützung des Eigentümers der
Kirche, das Land Hessen.
Gottesdienste in der Klosterkirche
Der Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V. lädt jedes
Jahr zu einem lateinischen Gottesdienst in der Klosterkirche
der ehemaligen Zisterzienserinnen-Abtei Marienschloß zu
Rockenberg ein. Seit einigen Jahren schon ist dieses
lateinische Hochamt ein fester Bestandteil im Programm des
Vereins und erfreut sich auch reger Teilnahme.
Wenn die Messe auch an historischem Ort, in historischer
Sprache und in historischen Gewändern - es werden stets
Paramente des 18. Jahrhunderts aus der ehemaligen
Zisterzienserabtei Arnsburg getragen - gefeiert wird, so doch
ganz in der Tradition des II. Vatikanischen Konzils
(1962-1965), das die lateinische Sprache in der Liturgie, vor
der Muttersprache, als die erste und vornehmste bezeichnet und
deren Vollzug und Verwendung in Gebet und Liturgie gefördert
werden soll.
Wichtig ist unserem Verein, daß dieser Gottesdienst immer von
einem Mitglied des Zisterzienserordens zelebriert wird, um den
Bezug zu dem ehemaligen Kloster Marienschloß herzustellen und
weiterhin aufrecht zu erhalten. Hierbei sind wir dankbar, den
aus der Wetterau stammenden und in Österreich lebenden P.
Maurus Zerb OCist. regelmäßig gewinnen zu können.
Bisher wurden die verschiedenen Gottesdienste musikalisch
gekonnt umrahmt. Einmal von der Schola der
Benediktinerinnenabtei Kloster Engelthal in Altenstadt, unter
der Leitung von Sr. Liobgid Koch OSB, die in vorzüglichem
Können den gregorianischen Choral vorgetragen haben (1999 und
2001). Ein ander mal von der Privatgesellschaft "Rödelheimer
Neuner" aus Frankfurt/Rödelheim, unter der Leitung von Dominik
Heinz, die mit reinen Männerstimmen eine Messe aus dem Jahre
1998 aufgeführt haben (2000 und 2002). Ein weiteres mal von
einer aus Seminaristen bestehenden und eigens für diesen
Gottesdienst geschaffenen Schola (1999).
Für die Zukunft ist es uns ein Anliegen, weiterhin ein
ausgewähltes und niveauvolles musikalisches Programm zu bieten.