schriftoben.gif (12199 Byte)
Home

Unser Verein

Oppershofen

Rockenberg

Bardo-Archiv

Marienschloß
  - Geschichte
  - Chronologie
  - Äbtissinnen
  - Pröpste
  - Klosterkirche
  - Gottesdienste
  - Glocke
  - Wilh.-Leuschner
     Ged.-Zimmer
  - JVA

Publikationen

Aktuelles

Links

Kontakt


Chronologie der Zisterzienserinnen-Abtei Kloster Marienschloß

Foto: B. Burkard

Südflügel des Kreuzgangs unter der Kirche aus dem 14. Jh.

1337:     Heinrich III. von Virneburg, Erzbischof von Mainz (Amtszeit: 1328-1346) erteilt Ritter Johannes von Bellersheim genannt von Rockenberg die Erlaubnis bei dem Ort Rockenberg ein Kloster erbauen zu dürfen.

1338:    Am 30. April stiften Ritter Johannes von Rockenberg, seine Frau Gezele von Düdelsheim, sein Sohn Werner und dessen Ehefrau
Elisabeth von Cronberg das Zisterzienserinnenkloster Marienschloß zu Rockenberg in Anwesenheit der Äbte Wilhelm von Eberbach und Gerlach von Arnsburg.

1339:     Am 19. Februar genehmigt Erzbischof Heinrich III. von Mainz die Inkorporation der Pfarrkirche zu Rockenberg in das Kloster Marienschloß.

Am 12. März erlaubt Pfalzgraf Rudolf bei Rhein als Lehnsherr des Gottfried IV. von Eppstein, des bisherigen Patronatsherrn, die Übertragung des Patronatsrechtes der Pfarrkirche zu Rockenberg an das Kloster Marienschloß.

Der Bau der Klosterkirche wird vollendet. Am 1. November wird das neue Gotteshaus zu Ehren der Heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria und des Heiligen Johannes des Täufers konsekriert.

1342:     Papst Clemens VI. (Amtszeit: 1342-1352) weist am 21. August den Generalabt des Zisterzienserordens in Cîteaux an, die Nonnen des neu gestifteten Klosters Marienschloß in seinen Orden mit allen Freiheiten, Immunitäten und Rechten desselben aufzunehmen und sie der kirchlichen Aufsicht des Klosters Arnsburg zu unterstellen.

16 Erzbischöfe und Bischöfe verleihen am 23. August in der päpstlichen Residenz zu Avignon dem Kloster Marienschloß, allen Kirchenbesuchern und Wohltätern einen Indulgenzbrief. Es handelt sich um einen Bauablass für die fertig gestellten Kloster-bauten.

1343:     Am 14. Oktober stirbt der Stifter der Abtei Marienschloß Ritter Johannes von Bellersheim genannt von Rockenberg. Auf dem Grabepitaph in der Klosterkirche ist er gemeinsam mit seiner Frau Gezele von Düdelsheim dargestellt.

1355:     Am 25. Juli vermacht Gezele von Rockenberg in ihrem Testament dem Kloster Marienschloß zahlreiche Ländereien und Geld.

1356:     Äbtissin Gezele von Beheym überträgt am 15. April das Schirm- und Vogteirecht über das Kloster Marienschloß dem Grafen Gottfried von Stockheim, dem Schwiegersohn des Stifters Werner von Rockenberg.

1360:     Kaiser Karl IV. (1347-1378) stattet das Kloster Marienschloß mit etlichen Privilegien aus und bestätigt Gottfried von Stockheim das Schirm- und Vogteirecht.

1466:     Infolge der schlechten Aufsichtspflicht des Abt-Visitators Johannes von Arnsburg stellen sich auch im Kloster Marienschloß Missstände und Regelübertretungen ein. Adolf II. von Nassau, Erzbischof von Mainz (1461-1475) fordert durch seinen Generalvikar Siegfried sämtliche Schwestern mit ihrer Äbtissin Lucia von Weisen auf, die Abtei zu verlassen, besetzt das Kloster mit einem neuen Konvent von strengerer Observanz und ernennt Adelheidis von Schwalbach zur neuen Äbtissin.

1483:     Am 10. Juni erhält der Erzbischof von Mainz, Adolf III. von Sachsen (1482-1484) von dem an der Kurie tätigen Bischof Julianus von Ostia ein Schreiben, in dem dieser Elisabeth Schwalbach päpstliche Dispens erteilt und den Fall dem Erzbischof übergibt. Als Nichtadelige fand sie bisher keine Aufnahme in einem regulierten Orden. Durch diesen Dispens stellt ihr Bischof Julianus frei, in welches Kloster sie eintreten möchte. Elisabeth Schwalbach wird Profeßschwester im Kloster Marienschloß.

1508:    Unter Äbtissin Guda Brand von Buseck erfolgt am 25. Oktober durch die Äbte Heinrich von Bursfelde und Thomas von Seligenstadt die Aufnahme des Klosters Marienschloß, seiner Ordensfrauen, Pröpste und Laien in die Konfraternität der Bursfelder Kongregation.

1534:     Auf Veranlassung der Äbtissin Lucia von Trohe als Patronatsherrin muss der bereits 16 Jahre amtierende Pfarrer von Rockenberg Caspar-Göbel, der seit 1533 verheiratet ist, die Messe nach dem römischen Ritus ablehnt und nach der lutherischen Lehre predigt, die Pfarrei Rockenberg verlassen.

1563:     Rockenberg und Oppershofen, die seither im Besitz des Hauses Königstein waren, gelangen nach dem Aussterben dieses Geschlechtes durch Erbteilung an das Haus Stolberg. Graf Ludwig von Stolberg führt den Protestantismus in seinem Territorium ein und während die Bevölkerung der beiden Gemeinden evangelisch wird, bleibt der Konvent von Marienschloß seinem katholischen Glauben treu. Als Patronin der Pfarrkirche von Rockenberg hat die Äbtissin in der Folgezeit den protestantischen Geistlichen zu präsentieren, ist jedoch immer darauf bedacht, das Amt des evangelischen Pfarrers an solche Bewerber zu vergeben, die sich gegenüber dem katholischen Kloster tolerant erweisen.

1576:     Kaiser Maximilian II. (Amtszeit: 1564-1576) bestätigt die dem Kloster Marienschloß verliehenen Privilegien, Immunitäten und Rechte und nimmt es in seinen und des Reiches besonderen Schutz.

1581:     Die ehemalige Grafschaft Königstein fällt nach dem Aussterben des Hauses Stolberg als erledigtes Reichslehen an das Kurfürstentum Mainz und seit diesem Zeitpunkt ist der Erzbischof von Mainz nicht nur geistliches, sondern auch politisches Oberhaupt der Gemeinden Rockenberg und Oppershofen.

1598-1619:    Noch vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges werden in der Wetterauabtei zahlreiche Baumaßnahmen durchgeführt. Aufgrund des sumpfigen Gebietes, auf dem das Kloster erbaut worden ist, entschließt man sich das Bodenniveau der Klosterkirche zu erhöhen. Ab 1598 wird dieses Bauvorhaben begonnen. Im Jahre 1606 wird das Nonnenchor renoviert und 1607 lässt man die sog. Gesindekirche, also das eigentliche Kirchenschiff weißen. 1608 erhält das Gotteshaus einen neuen Altar, der in Frankfurt hergestellt und dort abgeholt wird; die zugehörige Altartumba wird zuvor von ortsansässigen Handwerkern gemauert.

1610 wird mit dem Bau eines neuen Konventgebäudes und einer neuen Pforte begonnen. 1611/12 erfolgt die Innenausstattung des Konventgebäudes aus Holz und in den einzelnen Zellen der Schwestern werden neue Öfen aufgestellt. 1619 wird ein neuer Kreuzgang errichtet, welcher bereits 1609 nur hinreichend repariert worden war.

Am Anfang seiner Regierungszeit lässt der Abt von Arnsburg, Wendelinus Fabri (Amtszeit: 1615-1631) zur Ehre Gottes, der Heiligen Anna, der Jungfrau Maria und zum Gedächtnis seiner Mutter einen neuen Altar in der Abteikirche errichten.

1602/03:    In Oppershofen und Rockenberg findet unter Erzbischof Johann Adam von Bicken (Amtszeit: 1601-1604) die Gegenreformation erfolgreich statt. Während Oppershofen bereits im Jahre 1602 rekatholisiert wird, erfolgt in Rockenberg erst 1603, auch durch vehementes Drängen der Äbtissin Margarethe Rau von Holzhausen die Wiedereinführung des katholischen Glaubens.

1618-48:    Der Dreißigjährige Krieg nimmt auch in Rockenberg und Oppershofen verheerende Auswirkungen an. Aus mehreren Berichten u.a. von 1623, 1635, 1643 und 1645 der Äbtissinnen Margarethe Kräch und Anna Mailach geht hervor, dass das Kloster Marienschloß sowohl von den Soldaten der katholischen Liga, als auch der protestantischen Union mehrmals geplündert, gebrandschatzt und ausgeraubt wird. Nachdem die Schwestern von kaiserlichen Soldaten aus dein Kloster vertrieben worden sind, nimmt sich der Arnsburger Pater Caspar Schwenckel ihrer an, bringt ihnen die heilige Kommunion und ermutigt sie zum Ausharren.

1729:     Nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und nur notdürftiger Reparationsmaßnahmen beginnt nun in der Zeit des Barock eine rege Bautätigkeit im Kloster Marienschloß und als Patronatsherrin der Pfarrei Rockenberg lässt Äbtissin Franziska Koch (Amtszeit: 1724-1736) ein neues Pfarrhaus in Rockenberg erstellen.

1733/35:    Äbtissin Franziskas Wappen über dem Portal schmückt das neue Äbtissinnengebäude, welches sie 1733 errichten ließ. Die neue, äußere Klosterpforte von 1735 ziert ebenfalls ihre Initialen mit der Jahreszahl 1735 und kennzeichnet sie als Bauherrin.

1737:    Am Kreuzgang erfolgen Umbaumaßnahmen und der Westflügel wird um eine Etage aufgestockt. Hier befindet sich über der Eingangstür im Westen das Wappen der Äbtissin Antonia Hartz (Amtszeit: 1736-1774) und die Jahreszahl 1737.

1741:    Das Propsteigebäude, heute eher bekannt als Langer Beamtenbau, wird im äußeren Klausurbereich, ebenfalls unter der Äbtissin Antonia Hartz errichtet. Der Grundstein ist noch heute vorhanden.

1746:     Unter Äbtissin Antonia Hartz wird am 5. Mai, im Beisein des Abtes von Arnsburg Petrus Schmitt (Amtszeit: 1746-1772) aus Rockenberg, der Grundstein für die neue Klosterkirche gelegt.

1754:     Auch wird unter Äbtissin Antonia in ihrer Funktion als Patronatsherrin der Pfarrei Rockenberg eine neue Pfarrkirche erbaut, bei der das Kloster die Baukosten für die Erstellung des Chores übernimmt.

1777:     Der Abtei Marienschloß fällt aufgrund eines Vertrages vom 11. Dezember mit dem Rockenberger Ortspfarrer Johann Baptist Ludwig das gesamte Pfarrgut von Rockenberg zu, welches dann im Jahre 1803 zusammen mit dem Klosterbesitz säkularisiert wird.

1778:     Der Hochaltar in der Klosterkirche wird unter Äbtissin Philippina Riedel (Amtszeit: 1774-1792) fertig gestellt und konsekriert. Das Chronogramm am Hochaltar beschreibt Äbtissin Antonia und sie als Erbauerinnen des Altares.

1792:     Äbtissin Philippina Riedel flüchtet ins Kloster Engelthal, nachdem die französischen Revolutionstruppen das Kloster Marienschloß besetzt haben. Sie stirbt dort einige Zeit darauf.

1802/03:    Am 25. Februar 1803 findet der Reichsdeputationshauptschluß zu Regensburg statt, in dem die Säkularisation der geistlichen Staaten, Stifte und Klöster und die Entschädigung der deutschen Fürsten mit diesen Territorien für ihre verlorenen links-rheinischen Gebiete niedergeschrieben und festgesetzt wird.

Bereits am 22. November 1802 nimmt der Landgraf von Hessen-Darmstadt, Ludwig X. (Amtszeit: 1790-1830) die kurmainzischen Ämter Vilbel und Rockenberg und die Zisterzienserinnen-Abtei Marienschloß in Besitz.

Alexander Weitzel (Amtszeit: 1799-1803), der 53. und letzte Abt des Zisterzienserklosters Arnsburg und gebürtiger Rockenberger wohnt, nachdem er aus seiner Abtei vertrieben worden ist, mit einigen seiner Mönche vom Juli 1803 bis zum Jahre 1806 im Kloster Marienschloß und zieht dann in das eigens für ihn erbaute Wohnhaus in der Obergasse (heutiges Rathaus), in dem er im Jahre 1819 stirbt.

1808/27:    Die 30. und letzte Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Marienschloß Edmunda Dietz (Amtszeit: 1797-1803) und die sieben noch dort verbliebenen Ordensfrauen verlassen im Jahre 1808 ihre Abtei und ziehen in ein Wohnhaus in Rockenberg. Äbtissin Edmunda stirbt am 2. September des Jahres 1827 und wird gemeinsam mit ihrer bereits 1818 verstorbenen, leiblichen Schwester Benedicta, Nonne in der Abtei Engelthal, auf dem Friedhof in Rockenberg beigesetzt.


Urkunde des Landgrafen Ludwig X. von Hessen-Darmstadt zur Säkularisation der
Abtei Marienschloß vom 22. November 1802

Fortsetzung siehe unter JVA Rockenberg

 

Nach oben

(c) 2002-2004 by Kultur- und Geschichtsverein Oppershofen e.V.